Bekannt und doch so unbekannt…
Es ist ein Landstrich, der irgendwie „dazwischen“ liegt. Er gehört nicht mehr zur bekannteren Schwäbischen Alb, noch nicht zum Bayerischen Wald und schon gar nicht zu den Alpen. Irgendwie, so scheint es uns, fristet die Fränkische Alb innerhalb der Großlandschaften Deutschlands ein Schattendarsein.
Der Nürnberger, Bayreuther, Bamberger, Regensburger und Ingolstädter wird uns widersprechen: Natürlich ist die Fränkische Alb jedem Natur- und Kulturinteressierten ein Begriff. Auch der Kletterer horcht auf: Gilt nicht die nördliche Frankenalb, wegen ihrer Schönheit auch „Fränkische Schweiz“ genannt, als Eldorado aller Felsaffinen? Wir lenken ein. Natürlich. Als Bergbegeisterte kennen wir die Szene, wissen bereits bei unserem ersten Besuch im oberfränkischen Wiesenttal die Campingplätze links und rechts der Bundesstraße als Klettercamps einzuordnen. Wir bekommen Lust, es ihren Bewohnern gleichzutun und an einem der fotogenen Felstürmen hochzukraxeln.
Doch wir bleiben am Boden, überlassen die vierhändigen Touren anderen, passen uns an unseren ständigen Begleiter, den 11jährigen Golden Retriever Xandi, an und beruhigen uns: Über Klettertouren im Frankenjura gibt es eh schon genug Bücher.
Und wir geben es zu: Auch über die Teilgebiete, das Altmühltal, die Fränkische Schweiz, das Nördlinger Ries und ganz am Rande die bayerische Donau wurde schon einiges geschrieben. Aber Einblicke in das Gesamtgebiet? Wir meinen, bisher herrscht in diesem Bereich eine Bücherflaute. Und überhaupt, ohne Namen nennen zu wollen: Was uns an der Führerliteratur schon seit langem stört, ist die links-rechts-geradeaus-Mentalität, die Zielsetzung, Kilometer und möglichst viele Touren zu sammeln. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist der Naturgenuss: So gerne wir zu Fuß unterwegs sind: Keiner geht nur, um zu gehen. Was zählt, ist die Landschaft, die Abwechslung. Und so halten es auch wir. Garant für eine abwechslungsreiche Tour war und ist unser ständiger Begleiter und Co-Autor, unser Xandi. Er legt sich einfach hin, streikt, wenn ihm der Weg zu langweilig erscheint. Wir vertrauen seinem Urteil, denn er ist ehrlich, spürt, wenn wir nur noch laufen, um Kilometer zu sammeln...
Doch der Weg ist auch das Ziel: Wichtig ist uns vor allem, dass unsere Leser das Land kennenlernen. Die Landschaft, die Natur. Dazu braucht’s ein paar Wanderungen, Spaziergänge und Ausflüge, jedoch keine 50 oder mehr Gewalttouren, wie uns andere vorgaukeln wollen. Wir selbst wollen vor allem eines: Unsere Leser für die Fränkische Alb (und fast nebenbei auch für die Naturschätze des bayerischen Donautals) begeistern, sie zu Entdeckungsreisen vor der Haustüre einladen. Wenn wir auch Nicht-Bayern erreichen, ist’s umso besser.
Auch uns, die wir im Vorland der Mittleren Schwäbischen Alb geboren und aufgewachsen sind, war die Fränkische Alb vor unserem Projekt etwas eher Abstraktes. Wir kannten vor allem ihre Bilderbuchlandschaft der Fränkischen Schweiz aus mehreren Fernsehbeiträgen, hatten von ihrer Rolle innerhalb der bayerischen Kletterszene gehört. Auch den größten Naturpark Bayerns, den Naturpark Altmühltal, hatten wir – genau so, wie große Teile der bayerischen Donau – schon vorher besuchen dürfen. Doch das Gesamtsystem, wie alles zusammenhängt – geschichtlich wie naturräumlich - konnten wir erst durch unsere Frankenalbreisen und unserer anschließenden Reisen ins bayerische Donautal im Jahr 2019 erfahren. Und wieder fühlten wir uns irgendwie reicher…
Nicht jeder hat die Zeit und Kraft, unseren Spuren zu folgen. Wenn ja, dann freut’s uns, aber wir wollen auch für die da sein, die Deutschland – in diesem Fall den Freistaat Bayern – mal vom Lehnstuhl und der Wohnzimmercouch erlesen möchten, wollen das „Kino im Kopf“ anregen, das wir so sehr schätzen. Wenn’s dann Realität wird, um so besser!
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